Natur- und Erholungsraum Mettmenhaslisee
Natur- und Erholungsraum Mettmenhaslisee
Gestaltungs- und Aufwertungsideen
Die vom Gemeinderat eingesetzte Arbeitsgruppe Natur und Landschaft, zusammengesetzt aus Vertretern der politischen Ortsparteien sowie Interessenvertretern aus den Bereichen Forst, Jagd, Landwirtschaft und Naturschutz hat sich im Jahr 2010 intensiv mit dem Lebensraum Mettmenhaslisee auseinandergesetzt. So hat sie gemeinsam mit den Gebietsverantwortlichen der kantonalen Fachstelle Naturschutz Ideen zur Gestaltung und Aufwertung des Natur- und Erholungsraums Mettmenhaslisee entwickelt.
Das Projektgebiet umfasst die kantonalen Naturschutzgebiete Mettmenhaslisee sowie Ebni mit dem angrenzenden Kulturland. Es wird nördlich und östlich begrenzt durch die beiden Bahnlinien, südlich durch die Rümlangerstrasse und die Seefeldstrasse und westlich durch die Seestrasse und die Seebruggstrasse. Der gesamte Projektperimeter umfasst eine Gesamtfläche von rund 28 ha. Der Kern des Gebiets und gesamthaft gut zwei Drittel des Projektperimeters befindet sich im Eigentum der politischen Gemeinde Niederhasli. Im Besitz des Kantons Zürich befinden sich unter anderem das Teilgebiet Ebni neben dem Industriegleis.
Das Gebiet soll einerseits Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dienen, der produzierenden Landwirtschaft Flächen zur extensiven Bewirtschaftung bieten und andererseits aber auch der Bevölkerung für verschiedenartige Betätigungen als attraktives Naherholungsgebiet erhalten bleiben. Hinsichtlich des naturschützerischen Werts und der Empfindlichkeit des Gebiets Mettmenhaslisee soll dabei der Besucherlenkung sowie der Besucherinformation grosse Bedeutung zukommen. Die Projektideen umfassen folgende Absichten und Ziele in den einzelnen Teilbereichen:
Naturschutzgebiet
Das Gebiet um den Mettmenhaslisee ist als kantonales Naturschutzgebiet mittels Verordnung geschützt. Im Verlandungsbereich des Sees befindet sich ein kleines aber wertvolles Hochmoor, welches Lebensraum für verschiedene seltene Tiere und Pflanzen bietet. 1991 und 1994 wurden verschiedene Objekte in die Bundesinventare der Flachmoore sowie Hoch- und Übergangsmoore von nationaler Bedeutung aufgenommen. Die Bestimmungen der Schutzverordnung sind grundlegend für das ganze Projekt und zwingend zu berücksichtigen. Der eigentliche Charakter des Gebiets als Naturschutzgebiet ist denn auch zu erhalten. Von einer Umnutzung in ein Naherholungszentrum mit parkartigen Eigenschaften ist abzusehen. Trotzdem soll die geplante Aufwertung mit Massnahmen zur gezielten Besucherlenkung sowohl den Anliegen des Naturschutzes als auch der Bevölkerung gerecht werden.
Aussichtsplattformen sollen der Bevölkerung besondere Einblicke in das eigentliche Naturschutzgebiet Mettmenhaslisee ermöglichen. Im Gegensatz zum sensibleren Naturschutzgebiet Mettmenhaslisee mit seinem nahen Umgelände ist der Zugang zum Gebiet Ebni, als zweites Kernelement des Naturschutzgebiets, zu verbessern. Idealerweise soll dieses Gebiet mit einem Rundgang ausgerüstet werden, bei welchem den Besuchern Einblicke und Beobachtungsmöglichkeiten in verschiedenartige Biotope gewährt werden.
Landwirtschaft
Eine Fläche von rund 1 ha wird heute im Perimeter unter den Rahmenbedingungen der geltenden Schutzverordnung landwirtschaftlich bewirtschaftet. Die Landschaftskammer soll mit dem Projekt grundsätzlich noch weiter extensiviert werden. Entsprechend dieser Zielsetzung ist die landwirtschaftliche Nutzung des nahen Einzugsgebiets des Sees bestmöglich in Einklang mit den Bedürfnissen des Natur- und Landschaftsschutzes zu bringen. Dabei soll die produzierende Landwirtschaft jedoch keinesfalls ausgeschlossen werden. Es sollen gemeinsam mit den Pächtern konsensfähige Lösungen erarbeitet werden.
Fusswegnetz / Ruhestellen
Das Gebiet ist heute von befestigten Wegen und Trampelpfaden durchzogen bzw. umringt. Diese verlaufen teils sehr nahe entlang des Schutzgebiets, was unweigerlich auch regelmässige Störungen für im Gebiet lebende Tierarten nach sich zieht. Mit der geplanten Neugestaltung des Wegnetzes soll dieser Problematik Abhilfe geschaffen werden. Der ausgebaute Weg, welcher zwischen den beiden Naturschutzgebieten verläuft und unter anderem auch als Schulweg dient, wird in seiner heutigen Linienführung belassen. Die weiteren Wege und Trampelpfade sollen insgesamt etwas weg vom Rand des Schutzgebiets neu verlegt werden. Auch in Zukunft soll das ganze Gebiet von einem attraktiven Rundweg umgeben werden. Ergänzend sollen attraktiv angelegte und unterhaltene Ruhestellen die Besucher zum Verweilen einladen.
Öffentliche Seebadi Haslisee
Die eingezäunte Seebadi ist heute während rund vier Monaten im Jahr für die einheimische und auswärtige Bevölkerung geöffnet. Der See mit seiner Gesamtfläche von 2.5 ha und einer maximalen Tiefe von 12.4 m lädt während den Sommermonaten zum Schwimmen ein. Die Seefläche soll auch in Zukunft nur während der Badesaison und sporadisch im Winter für das Eislaufen für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Das Areal der Seebadi bleibt somit umzäunt. Zugunsten einer neuen Naturschutzzone und einer attraktiveren Spielfläche für Badegäste soll einzig das Teilstück des Badiareals hinter dem Kleinkinderbecken umgelagert werden.
Verkehr, Parkplatzsituation
Den Besuchern des Gebiets stehen beim Eingang der Seebadi derzeit rund 50 Parkplätze zur Verfügung. Zur Entlastung des Zugangs zur Badi und zum ganzen Naherholungsgebiet soll der bestehende Parkplatz aufgehoben werden. Auch das "wilde Parkieren" während den Spitzenzeiten soll durch gezielte Massnahmen verunmöglicht werden.
Projekt 2019/2020
In einer ersten Projektphase zur Aufwertung des ganzen Natur- und Erholungsraums wurde die Seebadi durch Umlegung einer Liegefläche von West nach Ost und durch Neugestaltung des Eingangsbereichs aufgewertet. Gleichzeitig wurde die Spiel- und Liegefläche wieder dem Feuchtgebiet zugeführt und die angrenzende Fusswegverbindung weiter westlich neu angeordnet. Das Projekt beinhaltete auch den Rückbau der Fahrzeugabstellplätze. Mit dem kompletten Verlegen der Parkierungsflächen zur Mehrzweckhalle Seehalde konnte die Attraktivität der idyllischen Seebadi zusätzlich gesteigert werden.
Die Gemeindeversammlung hat am 5. Juni 2019 ein entsprechendes Projekt gutgeheissen und einen Kredit von Fr. 831'000.— freigegeben. Der Kanton realisierte parallel dazu im Jahr 2019 ein Moorregenerationsprojekt als erste Etappe gezielter Naturschutzmassnahmen im Gebiet. Mit den beiden Projekten wurden die Seebadi Haslisee sowie der ganze südliche Teil des Natur- und Erholungsraums Mettmenhaslisee in vielerlei Hinsicht aufgewertet. Das idyllische Gebiet im Zentrum unserer Gemeinde soll auch für die nächsten Generationen als vielfältiger Natur- und Landschaftsraum, als Kulturland und als wertvoller Naherholungsraum erhalten bleiben.
Das Gesamtprojekt konnte rechtzeitig vor Beginn der Badesaison 2020 abgeschlossen werden.
Februar 2021
Zugehörige Objekte
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2020-06-04 Pressemitteilung Projektabschlusse Mettmenhaslisee (PDF, 117.09 kB) | Download | 0 | 2020-06-04 Pressemitteilung Projektabschlusse Mettmenhaslisee |